Mir geht es jetzt nicht um die Leute, die im Schutze der Anonymität Aufklärungsarbeit betreiben.
Hier soll es um die Menschen gehen, die im Schutz ihrer angeblichen Anonymität, ihre gute Kinderstube vergessen.
Denn was ist, wenn man plötzlich nicht mehr anonym ist? Was, wenn irgendwer, dem man das eine mal zu sehr auf die Füsse getreten ist, die eigene Identität herausfindet?
Der erste Schreck darüber sitzt dann tief. Gedanken schießen einem durch den Kopf:
„Wem habe ich in der Vergangenheit unrecht getan?“, „Wo bin ich zu weit gegangen?“, „Was, wenn diese Personen nun auch meine Identität herausfinden?“, „Was, wenn der eine nicht dicht hält?“
Mein Favorit: „Was, wenn derjenige meine Daten nun missbraucht?“
Wie war das mit, man geht immer von sich selber aus?
Wenn man solche Gedanken hat, hat man den Sinn und Zweck der Anonymität nicht verstanden und dann hat man was falsch gemacht.
Also, liebe angeblich anonymen Internet-Nasen:
Wenn ihr schon versucht, zum Schutz vor Betrügern und Datensammlern eure Identität zu verschleiern, dann benehmt euch gefälligst in Blogs, Foren usw.
Wenn ihr das nicht könnt, dann geht doch flennen, wenn man Eure Identität herausfindet.
Ach, noch ein Tip:
Es ist eine unglaublich schlechte Idee, die Person, die Eure Identität kennt, noch anzupöpeln.
Meine Erfahrung mit Anonymen in Blogs ist regelmäßig die, dass sie aggressiver, beleidigender und bedrohlicher schreiben als andere, die einen Namen und eine Website angeben.
Anscheinend haben es viele Menschen nötig, ihre Aggressionen irgendwo abzulassen – und sie denken nicht daran, dass man sie (wenn man denn wollte) tatsächlich über ihre IP ermitteln könnte – anonym hin oder her.
Da gebe ich Christiane recht, Anonymität ist relativ. Heutzutage dank der Vorratsdatenspeicherung wäre es im Ernstfall sicherlich kein Problem, jeden im Netz zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.
Abgesehen davon bedarf es viel Aufwand, wirkliche Anonymität zu schaffen. Viele machen den Fehler und denken, man könnte ihnen mit normalen Mitteln nicht auf die Spur kommen. Doch nur zu oft machen diese Leute Fehler und man findet mit etwas Recherche im Netz relativ schnell heraus, wer hinter diesem Pseudonym steckt. Dazu braucht man nicht einmal besondere Hilfsmittel, Google und etwas Gehirnschmalz reichen meist schon aus.
Ich finde es absolut ok, wenn man im Netz versucht, zu einem gewissen Mass anonym zu bleiben, solang man sich an gewisse Regeln hält.