Lotto- und Gewinnspieltrauma

Die Meldung bei Spiegel Online über die Klage einer enttäuschten Lotto-Nicht-Gewinnerin, erinnert mich an ein wiederkehrendes „Gewinnspiel“ bei einem privaten Radiosender.

Im Rahmen dieses „Gewinnspiels“ wird einmal am Tag automatisch irgend eine Rufnummern angewählt. Hinter der Rufnummer kann sich eine Privatperson oder auch eine Firma verbergen.
Eine Möglichkeit, sich diesem Gewinnspiel bewusst zu entziehen, gibt es nicht.

Wenn die angerufene Person sich mit „Hallo“ und dem Namen des Radiosenders meldet, hat die Person 10.000 EUR gewonnen.
Meldet sich die Person nicht auf diese Weise, wird ihr ein „Verliererton“ und viele Stimmen die enttäuscht „Ohhhhhh“ sagen eingespielt. Dann wird die Person vorwurfsvoll gefragt „Warum hast du dich denn nicht mit „Hallo [RADIOSENDER]“ „ gemeldet oder ähnliches.

Die angerufene Person ist meist hörbar enttäuscht und macht sich Vorwürfe. Dann wird das Telefonat vom Radiosender unterbrochen.

Mir sind solche Gewinnspiele recht zuwider. Erst recht, seit dieser Radiosender die 15 jährige Nichte eines Bekannten im Rahmen dieses Gewinnspiels angerufen hat.
Die Nichte meldete sich nicht wie gewünscht und gewann daher nicht die 10.000 EUR.
Nachdem der Radiosender aufgelegt hatte, brach das Mädchen weinend zusammen und war über Stunden nicht mehr zu beruhigen.

Seit dem schalte ich diesen Radiosender nicht mehr ein.

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Eine Antwort zu Lotto- und Gewinnspieltrauma

  1. nachtelf sagt:

    Oh, Mann, du hast sowas von Recht. Ich HASSE diese dämlichen Gewinnspiele, die einem suggerieren, dass man gerade eben total bescheuert gehandelt hat, nur weil man nicht jeden Anrufer mit einer hanebüchenen Werbebotschaft begrüsst. Stell dir mal vor, dein Chef ruft an… „Hallo Antenne1!“, na prima.

    Ich könnte mir vorstellen, dass, wenn ich so begrüsst würde, ich stark an der Zurechnungsfähigkeit meines Gesprächspartners zweifeln würde. Oder ich würde auflegen, weil ich dächte, ich hätte mich verwählt.

    Gut, der Radiosender ist auch sonst von einer enervierenden Eindringlichkeit, die mir recht schnell Übelkeit verursacht. Schon mal gezählt, wie oft in einer Sendestunde das Wort „beste“ fällt? Und immer im Zusammenhang mit dem eigenen Sender, dem eigenen Verkehrsdienst, dem eigenen Musikmix, dem eigenen Nachrichtenhäppchen… etc.

    Gut, dass es den Aus-Schalter gibt.

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