Filmstudios verramschen in China aktuelle Kinofilme für 3 $

Warner und Paramount wollen in China die Preise für Film-DVDs drastisch senken.
Für gerade mal 3 US Dollar (aktuell knapp über 2 EUR, und dabei ist mir das nun wurscht ob das Preise mit oder ohne MwSt sind) sollen die Filme im Reich der Mitte verramscht werden.
Wir sprechen hier nicht von Filmen, die schon seit Jahren auf dem Markt sind. Nein.
Schon zwei Monate nach dem US-Kinostart sollen die Filme für den Spottpreis dort auf DVD erhältlich sein.
Grund: Die Piraterie in China.

„It’s our way of fighting piracy,“ said Tony Vaughan, managing director of CAV Warner Home Entertainment Co., Warner Bros.‘ joint venture for China distribution.“

Man erhofft sich durch die niedrigen Preise, dass sich die Verbraucher dann doch lieber für die Originale entscheiden als für die gerne mal qualitativ schlechten da abgefilmten Kopien.

„Pirates can get DVDs on the street less than a week after a title’s release abroad and months before a legitimate DVD is available, for as little as 68 cents.“

Die Melkkühe werden dann wohl weiterhin die braven Bürger der westlichen Welt sein, die Monate später und für ein Vielfaches des Preises die Filme erwerben dürfen.

Was sagt uns das?
Der Erwerb von Raubkopien wird mit niedrigen Preisen und früher Verfügbarkeit belohnt.
Die Länder, in denen das Groß der Verbraucher sich an Recht und Gesetz hält und die Originale konsumiert, wird mit hohen Preisen und verspätetem Filmgenuss bestraft.

Quelle:
„U.S. Studios in China Anti-Piracy Deal“ (Washington Post vom 7.11.2007)

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6 Antworten zu Filmstudios verramschen in China aktuelle Kinofilme für 3 $

  1. Sebastian sagt:

    Hi,
    lohnt es sich also dich mal Chinesisch zu lernen (wenn man nicht grade Metallhändler ist). Oder haben Warner und Paramount anteile an großen Chinesisch Sprachschulen erworben und holen so ihr Geld wieder rein?
    Spaß beiseite… ich gebe dir mit deinem Fazit voll und ganz recht. Leider sind die Erlichen immer die Dummen.
    Gruß Sebastian

  2. C.J. sagt:

    Ich kann mir vorstellen, die Filme kommen bei denen mit Untertitel in Originalsprache heraus.
    Ob sich die Filmstudios mit dieser Vorgehensweise einen Gefallen tut, wage ich zu bezweifeln. Wenn die Originale nach gut 2 Wochen legal in China zu erwerben sind, wie lange dauert es dann, bis diese kopiert und verkauft werden. Und das in DVD-Qualität.
    Und was passiert, wenn die Piraterie wirklich auf dem Rückweg sein sollte? Steigen dann die Preise und verzögern sich dann die Veröffentlichungen wieder? Und dann verkaufen sich wieder mehr Raubkopien? Dann geht das alles wieder von vorne los. Ein endloser Kreislauf.
    Also ich weiß nicht. Scheint mir nicht so richtig durchdacht zu sein diese Lösung.

  3. jss sagt:

    Wenn man in China genau so viel verdienen würde wie hier würde ich den Vergleich ja verstehen, aber zumal es massive Unterschiede im Einkommen gibt kann ich Dir nicht ganz folgen.

  4. C.J. sagt:

    Die Filmstudios orientieren sich nun offiziell bei ihrer Preisgestaltung an den Preisen der Produktpiraten. Das hat eine neue Qualität.

    Der Zeitpunkt der Veröffentlichung eines Films hat meines Erachtens nichts mit dem Einkommen zu tun.

  5. jss sagt:

    Klar, der Zeitpunkt ist außen vor. Ohne Frage.

    Wegen der Preisgestaltung: Ist Dir bekannt wie teuer Filme in China vorher waren? Das wär doch mal interessant.

    Wegen der Preisgestaltung: Sie orientieren sich am Markt, ist in der Marktwirtschaft so üblich 😉

  6. C.J. sagt:

    Die Preise kann man auf der chinesischen Amazon-Seite einsehen.

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