„Teamgeist, Respekt vor dem Einzelnen, Fairness und offene Kommunikation sind bei Nokia gelebte Werte.“
Das ist kein Zitat von nie oder schlecht erreichbaren Pressesprecherinnen oder Pressesprecher sondern dies steht schwarz auf weiß aktuell auf der Homepage des Konzerns.
Die Worte klingen wie Hohn, wenn man das aktuelle Verhalten des Konzerns im Zusammenhang mit der angekündigten Standortschließung in Bochum verfolgt.
Ulrike Kleinebrahm, erste Bevollmächtigte der IG Metall Bochum:
„Das hat uns eiskalt erwischt. Die Informationspolitik bei Nokia war immer schlecht. Aber das ist der Gipfel. Eine Stunde, bevor die Mitarbeiter informiert werden, wird der Aufsichtsrat mit einem Papier überrascht.“
NOKIA killt 4300 Arbeitsplätze
NOKIA gibt also den Standort Bochum auf und schließt sein dortiges Werk.
Neben 2300 Arbeitsplätzen direkt bei NOKIA fallen wahrscheinlich auch 1000 Arbeitsplätze im Bereich der Zulieferer und weitere 1000 Arbeitsplätze, die durch Zeitarbeitsfirmen gedeckt wurden, weg.
Welche Auswirkungen dies noch haben kann, zeigen die Erwägungen der Deutschen-Post-Tochter DHL, wegen der Werksschließung selbst auch Stellen im eigenen Unternehmen zu streichen.
Ein paar Zahlen
2006 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 3,6 Milliarden Euro.
Alleine im dritten Quartal 2007 steigerte das Unternehmen seinen operativen Gewinn um 69 Prozent im Vergleich zum 3. Quartal des Vorjahres auf 1,862 Milliarden Euro.
Damit steigerte das Unternehmen seinen Marktanteil im Bereich Mobiltelefone auf 39 Prozent.
Alles Zahlen, die eine Standortschließung aus einer wirtschaftlichen Notwendigkeit heraus, nicht wirklich erklären ließen.
Erst Subventionen abgraben, dann abwandern?
Das Unternehmen hat für das Werk in Bochum 88 Millionen an Subventionen von Bund und Land erhalten.
Nun soll die Produktion nach Werke in Rumänien, Finnland und Ungarn verlagert werden.
In Rumänien sind anscheinend schon 33 Millionen Euro an öffentlichen Subventionen für die dortige Infrastruktur geflossen. Laut einem BFAI-Bericht sollen Ende 2007 sogar 120 Millionen EUR an Subventionen an NOKIA geflossen sein.
Bildquelle: Flier’s Welt, mit freundlicher Genehmigung durch Steven Flier. Sämtliche Rechte dieses Bilds liegen bei Steven Flier.
Fazit:
Die Aussage
„Bei Nokia steht der Mensch im Mittelpunkt“
gibt nicht wirklich das wider, was die Arbeitnehmer des NOKIA-Werks in Bochum gerade fühlen und erfahren dürften.
Die Aussage müsste wohl eher lauten:
„Bei Nokia stehen die Gewinne im Mittelpunkt“
Wer Lust hat, NOKIA gerne seine eigene Meinung zu geigen mitzuteilen, kann dem guten Beispiel vom Hackblog folgen und den Konzern anschreiben.
Aber nicht enttäuscht sein, wenn keine Rückmeldung erfolgt. Ich spreche da aus Erfahrung.
Quellen:
„Nokia-Mitarbeiter unter Schock“ (DERWESTEN vom 15.01.2008)
„In Rumänien waren die Pläne schon lange bekannt“ (DERWESTEN vom 17.01.2008)
„Offenbar 4300 Stellen bei Nokia in Gefahr“ (onlinekosten.de vom 16.01.2008)
„NOKIA-Werksschließung: NRW prüft Subventions-Rückforderung“ (sueddeutsche.de vom 16.01.2008)
„Nokia verkauft deutlich mehr Telefone“ (golem.de vom 18.10.2007)
„Wikipedia: NOKIA“
die welt ist wie immer komisch
keiner will was bezahlen, und jeder jammert wenn es dann woanders produziert wird wo es billiger ist.
Ich verstehe nicht, was das Verhalten des Konzerns mit dem Bestreben der Verbraucher zu tun haben soll, alles so günstig wie möglich zu erwerben.
Glaubst du, wenn wir Verbraucher mehr für NOKIA-Produkte bezahlen würden, dass dann der Standort in Bochum erhalten geblieben wäre?
wenn nokia auf dem weltweiten markt mti einem standort in deutschalnd bestehen könnte was die kosten angeht, dann würde das werk nciht geschlossen.
es war klar das nokia irgendwann zumacht, und sie sind mit sicherheit nciht die letzten. warts ab, bis 2011 ist das chipwerk in dresden usw auch weg, weil das seit jahren so geht.
wären die menschen bereit für qualität zu zahlen, dann könnte das werk vielleicht noch bestehen.
aber die verbraucher sind ja bestrebt so wenig wie möglich zu zahlen, anders sind erfolge von werbung wie „geiz ist geil“ gar nicht zu erklären.
Illusionist,
Selbst dann, wären die Gewinne nicht astronomisch. In Rumänien verlangt der Arbeitnehmer ein Zehntel vom Arbeitslohn eines deutschen Nokianers.
Unterschichtendenken,
In Deutschland ist durchschnittlich kein Geld für teuren Firlefanz mehr übrig. Dem Arbeitnehmer wird das Geld an jeder Ecke aus der Tasche gezogen. Die Konsequenz:
Es wird immer öfter nach preislichen Alternativen geschaut.
Anmerkung:
Ich halte Deine Ausführungen für reichlich unüberlegt. Als ziemlich nervig empfinde ich die permanente Kleinschreiberei.
mit freundlichen Grüßen
Masei1202
Ich sehe das ähnlich wie Masei:
NOKIA spart einen Millionenbetrag ein, wenn sie die Produktion verlagern. Der Betrag wäre derselbe, wenn die Handys sich teurer verlaufen ließen.
Sicherlich sind viele Verbraucher auch bereit, mehr Geld für bessere Qualität auszugeben. Aber ist es auch immer so, dass ein teureres Produkt auch gleichzeitig besser ist ?
Meine Erfahrung zeigt, dass Teuer nicht unbedingt mit Qualität einhergehen muss.
Abgesehen davon, bei einem Milliarden-Überschuss, den Nokia ja wohl jährlich erwirtschaftet, kann man sich doch auch mal einen Standort leisten, der etwas teurer als die anderen ist.
Aber es scheint ja mittlerweile Mode zu sein. Die Unternehmen fahren Rekordgewinne ein und bauen dann als Konsequenz Arbeitsplätze ab.
ja da muss man dir wohl recht geben so eine tatkräftige aussage ist in sofern wieder ein eigentor nicht wahr!!!naja da amcht man nichts wen das ihr neuer slogar auf der hp ist dann lassen wir in ma so im raum stehen ne und gucken wieter …