Betrugsvorwürfe gegen schweizer Call-In-Sendung „Swissquiz“

Das schweizer Sendeformat Kassensturz erhebt schwere Betrugsvorwürfe gegen die Call-In-Sendung „Swissquiz“.
In seiner Sendung vom 24. Juni 2008 berichtet Kassensturz von einer ehemaligen Mitarbeiterin, die bei Mass Response Service, der Produktionsfirma von „Swissquiz“ angestellt gewesen sein soll.

Inhalt von Lösungsumschläge während der Sendung ausgetauscht?
In einem der Vorwürfe geht es um die Umschläge, die z.B. bei Worträtseln die Lösungen beinhalten sollen. Die Moderatorin, die durch das Rätsel führt, zeigt so dem Zuschauer, dass die Lösungen feststehen. Am Ende wenn das Rätsel aufgelöst und die noch offenen Lösungen genannt werden, werden dazu die Umschläge geöffnet.
Die angebliche ehemalige Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte, zu dem Sinn der Umschläge:

„Wir mussten die Umschläge ja immer in die Kamera zeigen, in der Hand halten und so den Eindruck erwecken, dass es hier mit rechten Dingen zu und her geht.“

Laut der angeblichen ehemaligen Mitarbeiterin soll es jedoch nicht immer mit rechten Dingen zugegangen sein.

Doch dann sagte man ihr, sie solle die Umschläge ablegen und zur Seite gehen. „Danach konnte ich beobachten, wie jemand zu den Umschlägen ging und andere Wörter reinsteckte“

Offene Leitungen die keine sind?
Bei dem zweiten Vorwurf geht es um die offenen Leitungen, die während eines Spiels den Anrufern zur Verfügung stehen sollten. Die Informantin dazu:

„Die Anzahl Leitungen machte keinen Unterschied. Die Regie tippte die Leitungen ein, die angeblich offen sind. Und dann entschied der Regisseur unabhängig von den Leitungen, wer zu welchem Zeitpunkt durchgelassen werden soll.“

Laut Kassensturz hat Mass Response zu den Vorwürfen Stellung genommen:

Mass Response Service bestreitet alle Vorwürfe von «Kassensturz». Ex-Mitarbeiterinnen würden lügen und die Qualitätssicherung von Mass Response sei überdurchschnittlich.

Schwere Vorwürfe mit möglichen weitreichenden Folgen
Das sind schwere Vorwürfe die Kassensturz gegenüber „Swissquiz“ erhebt. Würden sich solche Betrugsvorwürfe erhärten oder gar bestätigen, hätte dies nicht nur für den Betreiber der Sendung rechtliche Folgen.
Die Schilderung der angeblich ehemaligen Mitarbeiterin ließe vermuten, dass neben dem Betreiber auch die Moderatorin zumindest von dem Austausch der Lösungen in den Lösungsumschlägen Kenntnis haben und sich so mit strafbar machen könnte.

Mass Response ist seit Anfang Juni neuer Produzent der Call-In-Sendung Money Express, die mehrmals in der Woche nächtlich auf den Kanälen von Viva und Comedy Central ausgestrahlt wird. Die Spielelemente mit den Lösungsumschlägen und der Nennung bestimmter offener Leitungen kommen auch bei den Sendungen von Money Express vor.

Quelle:
TV-Quizshows: Die faulen Tricks am Bildschirm
(Kassensturz vom 24.06.2008)

Dieser Beitrag wurde unter TV / DVD / Kino / Musik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu Betrugsvorwürfe gegen schweizer Call-In-Sendung „Swissquiz“

  1. Mario H. sagt:

    Wenn es bei den deutschen Call-In-Sendungen anscheinend nicht ganz sauber zugeht, warum dann bei den schweizerischen? Man vergleiche nur die ganzen Cal*act*ve-Geschichten…

    (Ich hoffe, ich war vorsichtig genug: bei denen kann man sich schließlich leicht eine Abmahnung einhandeln…)

  2. C.J. sagt:

    Es wird auf jeden Fall spannend, wie sich die ganze Thematik vor allem auch rechtlich entwickelt.

  3. OM sagt:

    Diese verdammten Scheissbetrüger von Swissquiz,
    ich habe die Sendung genaustens verfolgt, die richtigen Lösungen kamen dauernd und die wurden einfach übergangen, es ging um 20000 CHF, dann haben sie umgeschwenkt auf ein anderes Spiel, wo derjenige dann beim zusammenrechnen der Geldscheine vor laufender Kamera geprellt wurde,—

    ich zitiere die aufreizende Moderatorin vom 7.11.09, 1000 + 200!!!! = 1060 ! bla bla bla

    derjenige hat womöglich gar nichts bemerkt weil er in diesem moment ziemlich erregt war, normale Spielerzocktricks, oder er konnte sich gar nicht verteidigen weil er abgeklemmt wurde,

    niemals mitspielen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert