YouTube und Google und die YouTube-Daten und die deutschen Blogs

Google muss die YouTube-Logfiles an Viacom herausgeben und die deutschen Blogs erkennen noch immer nicht die Risiken.

Viacom hat in einem Rechtsstreit erwirkt, dass Google die Logfiles des Videoportals YouTube herausgeben muss. Die Daten umfassen 12 Terabyte. Wer nur einige Geschäftsfelder von Google kennt und dessen Wissen über den Konzern nicht alleine auf die gleichnamige Suchmaschine beschränkt ist, weiß, dass Google derzeit die größte Datenkrake der Welt sein dürfte.
Daher kann man vermuten, dass diese 12 Terabyte an Daten nicht nur die IP-Adressen der Nutzer gespeichert hat, die die Videos konsumiert haben. Es dürften auch sogenannte Referrer-Daten mit gespeichert worden sein. Sprich über welche Webseite hat sich wer welches Video angesehen. Viacom dürfte also schnell herausfinden, welche Webseiten, und dazu gehören auch deutsche Weblogs, welche Videos in ihre Seite eingebunden haben.

Jetzt gehört noch ein wenig Wissen dazu, wer Viacom eigentlich ist. Viacom ist ein sehr großer US-Medienkonzern, der neben Radio- auch an TV-Sendern beteiligt ist. Dazu gehören MTV, Paramount Pictures, DreamWorks usw.
Wenn man dies nun mit den Videos, die auf YouTube stehen, in Verbindung bringt, kann man davon ausgehen, dass einer Menge der dort hoch geladenen Videos höchstwahrscheinlich ein Unternehmen von Viacom als Quelle diente. Und das sieht Viacom bekanntlich gar nicht gerne.

Was aber hat das alles mit deutschen Blogs zu tun?
Eine Menge deutscher Blogs binden nur zu gerne Videos von YouTube in ihre Artikel mit ein oder gestalten gleich ihr ganzes Blog nur mit solchen Videos. Dazu gehören nicht nur rein private und nicht kommerzielle Blogs. Auch kommerzielle Blogs bedienen sich gerne bei YouTube. Und natürlich macht sich kaum jemand die Mühe, bei den Rechteinhabern vorher nachzufragen, ob sie dieser Verwendung zustimmen.
Und entgegen vieler öffentlicher Behauptungen von betroffenen Bloggern, reicht das Einblenden von Werbung schon aus, rechtlich als kommerziell zu gelten. Egal, ob das so verdiente Geld (offiziell) gerade so reicht, um die Kosten für deren Webhoster zu decken.

Fremde Inhalte ohne Einverständnis des Eigentümers in sein Blog einzubinden, ist bekanntlich dumm. Zu denken, damit auch noch Geld machen zu müssen, ist dummdreist.
Aufgrund der aktuellen Meldung immer noch zu denken, es würde einen ja schon nicht erwischen, ist dumm, dreist und naiv.

Wobei einige solcher Blogs sich ja durch die Teilnahme an einem Werbenetzwerk mehr oder weniger „versichert“ haben. Doch wenn Viacom mal loslegen sollte, werden die für solche Rechtsstreitigkeiten angesammelten paar Kröten nicht lange ausreichen.

Auch wenn sich einige Blogger, sollten sie mal von Rechteinhabern in Form einer kostenpflichtigen Unterlassungserklärung geküsst werden, nach Außen dann gerne als Opfer geben, so habe ich ja schon mal früher festgestellt, dass die sehr wohl wissen, was sie da treiben. Das ist halt so wie in jedem durchschnittlichen Knast: Dort sitzen auch nur immer Unschuldige ein, wenn man die Knastbrüder fragt.

Das Einbinden von YouTube-Videos zu kommerziellen Zwecken ist ja nicht erst seit gestern nicht erlaubt. YouTube verbieten die kommerzielle Nutzung schon seit Jahren in Ihren Nutzungsbedingungen.
Aber wenn jemandem die Rechte Dritter mit Füssen tritt, werden ihn solche Nutzungsbedingungen erst recht nicht interessieren.

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